Stützstrumpf und Abendgarderobe: Poschardt verlässt "Vanity Fair"
Artikel
| 12.01.2008
Eigentlich hatten die Branchengerüchte über ein Scheitern von Vanity-Fair-Chefredakteur Ulf Poschardt schon einen viel zu langen Bart angesetzt, um doch noch wahr zu werden. Umso überraschender kommt nun die Trennungs-Nachricht: Poschardt, 40, verlasse das Magazin "auf eigenen Wunsch", teilte Conde Nast mit und offerierte wenig mehr als einen kommissarischen Nachfolger in Glamour-Chefredakteur Nikolaus Albrecht.
In der Branche erzählt man sich ohnehin eine andere Trennungsgeschichte: Verlagschef Bernd Runge sei persönlich aus München in Berlin eingeflogen, um Poschardt den Laufpass zu geben und die verblüfften Teilnehmer der freitäglichen Redaktionskonferenz ins Bild zu setzen, warum ihr Chef nicht mehr zum Dienst erschienen war. Noch am Vorabend war Poschardt als Vanity-Fair-Mann in einer österreichischen Talkshow aufgetreten ("und er wurde dort von einer Rapperin mit Wasser bespritzt" - Süddeutsche Zeitung).
Bessere Auflage
Ungereimt erscheinen die Umstände auch deshalb, weil sich die Zeitschrift in den letzten Monaten gefangen hatte: Die im dritten Quartal 2007 erstmals IVW-geprüfte Auflage lag mit 172.000 verkauften Exemplaren deutlich über den nur fünfstelligen Horrorzahlen, die anfänglich in der Branche kursierten. Erkauft wurde diese Zahl allerdings durch einen regulären Heftpreis von nur zwei Euro, der zu dem Edel-Image des Titels etwa so gut passte wie ein othopädischer Stützstrumpf zur Abendgarderobe.
Wie es nun weitergehen soll - sowohl personell als auch inhaltlich -, steht in den Sternen. Vielleicht weiß das nicht einmal Runge so genau, dessen steiler Verlags-Karriere nach Ansicht von Insidern ein empfindlicher Knick droht, sollte er den klangvollen Namen Vanity Fair auf dem deutschen Markt nicht zum Erfolg führen.
Die Welt am Sonntag interpretierte die Hals-über-Kopf-Trennung denn auch als Zeichen für den erheblichen Druck, unter dem Runge stehe. Der Manager müsse nun "aufpassen, dass er nicht zusammen mit seinem neuesten Blatt untergeht".
In der Branche erzählt man sich ohnehin eine andere Trennungsgeschichte: Verlagschef Bernd Runge sei persönlich aus München in Berlin eingeflogen, um Poschardt den Laufpass zu geben und die verblüfften Teilnehmer der freitäglichen Redaktionskonferenz ins Bild zu setzen, warum ihr Chef nicht mehr zum Dienst erschienen war. Noch am Vorabend war Poschardt als Vanity-Fair-Mann in einer österreichischen Talkshow aufgetreten ("und er wurde dort von einer Rapperin mit Wasser bespritzt" - Süddeutsche Zeitung).
Bessere Auflage
Ungereimt erscheinen die Umstände auch deshalb, weil sich die Zeitschrift in den letzten Monaten gefangen hatte: Die im dritten Quartal 2007 erstmals IVW-geprüfte Auflage lag mit 172.000 verkauften Exemplaren deutlich über den nur fünfstelligen Horrorzahlen, die anfänglich in der Branche kursierten. Erkauft wurde diese Zahl allerdings durch einen regulären Heftpreis von nur zwei Euro, der zu dem Edel-Image des Titels etwa so gut passte wie ein othopädischer Stützstrumpf zur Abendgarderobe.
Wie es nun weitergehen soll - sowohl personell als auch inhaltlich -, steht in den Sternen. Vielleicht weiß das nicht einmal Runge so genau, dessen steiler Verlags-Karriere nach Ansicht von Insidern ein empfindlicher Knick droht, sollte er den klangvollen Namen Vanity Fair auf dem deutschen Markt nicht zum Erfolg führen.
Die Welt am Sonntag interpretierte die Hals-über-Kopf-Trennung denn auch als Zeichen für den erheblichen Druck, unter dem Runge stehe. Der Manager müsse nun "aufpassen, dass er nicht zusammen mit seinem neuesten Blatt untergeht".
Externe Artikel
13.01.2008
Welt am Sonntag
12.01.2008
Frankfurter Allgemeine Zeitung
11.01.2008
Süddeutsche Zeitung
12.01.2008
Tagesspiegel
Kommentare:
Seien Sie der Erste, der diesen Beitrag kommentiert