WDR-Knigge nimmt Abschied vom Waldi-Du
Artikel
| 26.02.2008
Der Westdeutsche Rundfunk hat seiner Sportredaktion eine Selbstverpflichtung auferlegt, die mehr Distanz zwischen den Journalisten und den Objekten ihrer Berichterstattung schaffen soll. Wie der epd berichtet, verpflichten sich die Sportredakteure, Höchstleistungen kritisch zu hinterfragen, Sportler und Funktionäre in Interviews zu siezen und keine Geschäfte mit Akteuren des Sports wie Sportlern oder Sponsoren einzugehen.
Nach Angaben eines WDR-Sprechers - die größte deutsche Landesrundfunkanstalt ist in der ARD unter anderem federführend für die Fußball-Bundesliga - gilt dieser Kodex auch für Sportsendungen im Ersten Programm. Ob er auch für TV-Plaudereien zwischen den Waldis und Rudis dieser Welt gilt, ist nicht ganz klar. Hartmann arbeitet frei für den Bayerischen Rundfunk; freie Mitarbeiter - so heißt es beim WDR - könne man aber nicht wie fest Angestellte in die Pflicht nehmen.
Statt über die juristische Hintertür einer Selbstverpflichtung hätte der WDR natürlich die Duzerei auch direkt durch den Haupteingang per Vertrag verbieten können. Selbst freie Mitarbeiter müssen ja ausführliche AGBs unterschreiben. Davor ist man aber offensichtlich zurückgeschreckt. Schließlich geht es nicht nur um das Du oder das Sie, sondern auch um lukrative Nebenbeschäftigungen, die Aushängeschildern wie Monika Lierhaus, Gerhard Delling oder dem in einer besonders bunten Interessen-Gemengelage agierenden Experten Günter Netzer anscheinend nicht zuzumuten sind.
Die Sportchefs Wilfried Mohren und Jürgen Emig wurden unter dem Verdacht, in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben, suspendiert oder gekündigt. Eine Selbstverpflichtung hätten sie vermutlich kalt lächeln unterschieben. Der ehemalige ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf, der wegen seiner Doping-unkritischen Radsport-Berichterstattung kritisiert wurde, schrieb die Biografie des Radprofis Jan Ullrich und moderierte Veranstaltungen des Sponsors Telekom/T-Mobile. Gehen musste er schließlich wegen einer Bagatelle, als der Druck von außen immer größer wurde. Die Selbstverpflichtung, die der WDR nun nachschiebt, erscheint in diesem Kontext auch nur wie eine halbherzige Schau-Nummer.
Nach Angaben eines WDR-Sprechers - die größte deutsche Landesrundfunkanstalt ist in der ARD unter anderem federführend für die Fußball-Bundesliga - gilt dieser Kodex auch für Sportsendungen im Ersten Programm. Ob er auch für TV-Plaudereien zwischen den Waldis und Rudis dieser Welt gilt, ist nicht ganz klar. Hartmann arbeitet frei für den Bayerischen Rundfunk; freie Mitarbeiter - so heißt es beim WDR - könne man aber nicht wie fest Angestellte in die Pflicht nehmen.
Statt über die juristische Hintertür einer Selbstverpflichtung hätte der WDR natürlich die Duzerei auch direkt durch den Haupteingang per Vertrag verbieten können. Selbst freie Mitarbeiter müssen ja ausführliche AGBs unterschreiben. Davor ist man aber offensichtlich zurückgeschreckt. Schließlich geht es nicht nur um das Du oder das Sie, sondern auch um lukrative Nebenbeschäftigungen, die Aushängeschildern wie Monika Lierhaus, Gerhard Delling oder dem in einer besonders bunten Interessen-Gemengelage agierenden Experten Günter Netzer anscheinend nicht zuzumuten sind.
Die Sportchefs Wilfried Mohren und Jürgen Emig wurden unter dem Verdacht, in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben, suspendiert oder gekündigt. Eine Selbstverpflichtung hätten sie vermutlich kalt lächeln unterschieben. Der ehemalige ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf, der wegen seiner Doping-unkritischen Radsport-Berichterstattung kritisiert wurde, schrieb die Biografie des Radprofis Jan Ullrich und moderierte Veranstaltungen des Sponsors Telekom/T-Mobile. Gehen musste er schließlich wegen einer Bagatelle, als der Druck von außen immer größer wurde. Die Selbstverpflichtung, die der WDR nun nachschiebt, erscheint in diesem Kontext auch nur wie eine halbherzige Schau-Nummer.
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