Warum E-Plus-Journalistenverträge bis 2099 (!) laufen
Der Mobilfunkanbieter E-Plus lässt Verträge zu alten Journalisten-Konditionen auslaufen. Inhaber solcher Verträge bekommen dieser Tage Post, in der es heißt, die alten Vertragskonditionen könnten nicht länger angeboten werden.
Innerhalb einer Wechselfrist dürfen sich die Angeschriebenen für einen von zwei alternativen Journalisten-Tarifen entscheiden. Beide haben jedoch schlechtere Konditionen. So steigt die Grundgebühr auf 12,50 Euro oder 15 Euro; bei den Altverträgen betrug sie zehn Euro oder war völlig kostenlos. Gegenüber den Zehn-Euro-Altverträgen steigen zudem einzelne Gesprächskosten.
Humbug im Computersystem
Die Umstellungsaktion sorgt für ein Kuriosum. Im Computersystem werden die Altverträge seit Anfang Juni nämlich mit einer Laufzeit bis 2099 ausgewiesen. Der Grund: Man möchte wohl verhindern, dass Journalisten ihre Altverträge doch noch verlängern. Deshalb ist auch der Kauf eines neuen Handys, der den Vertrag normalerweise um zwei Jahre verlängert, automatisch erst "ab 2098" wieder gestattet.
Das ist natürlich Software-Humbug - allerdings versäumt es E-Plus, in seinem Schreiben an die Altkunden mitzuteilen, was geschieht, wenn man nicht auf das Umstellungsangebot reagiert. Bei der E-Plus-Kundenbetreuung war man sich auch nicht sicher. Nach Rücksprache sagte der Hotline-Mitarbeiter, es folge eine Kündigung, falls der Vertragswechsel nicht fristgemäß beantragt wird. In der E-Plus-Pressestelle hieß es zunächst, man werde auf den Tarif "Time-and-more 50" umgestellt. Das wäre dann zwangsweise und ohne Ankündigung, denn im E-Plus-Schreiben steht davon nach Auskunft betroffener Kollegen nichts. Auf eine offizielle Äußerung des Unternehmens warten wir aber noch.
Schlechtere Rabatte nicht nur bei E-Plus
E-Plus ist nicht der einzige Mobilfunk-Anbieter, der seine Journalistenrabatte einschränkt. Auch T-Mobile hatte vor Jahren Altverträge ohne Grundgebühr gekündigt. Hintergrund ist offenbar, dass man Journalisten-Kunden, die kaum Gesprächsumsätze machen, loswerden möchte. Der einzige Netzbetreiber, der noch Journalistenverträge ohne Grundgebühr führt, ist O2. Diese Verträge können aber schon lange nicht mehr abgeschlossen werden; sie stammen noch aus der Zeit von Viag Interkom.
Unter dem Strich dürfte E-Plus deshalb trotz der schlechteren Konditionen weiterhin für viele Journalisten, die ihr Handy nicht nur benutzen, um angerufen zu werden, den attraktivsten Mobilfunk-Rabatt anbieten. Die im Vergleich immer noch geringen Gesprächsgebühren, kostenlose Mobilbox-Anrufe und die inklusiven Daten- (HSCSD)/Fax-Optionen sprechen dafür.
Innerhalb einer Wechselfrist dürfen sich die Angeschriebenen für einen von zwei alternativen Journalisten-Tarifen entscheiden. Beide haben jedoch schlechtere Konditionen. So steigt die Grundgebühr auf 12,50 Euro oder 15 Euro; bei den Altverträgen betrug sie zehn Euro oder war völlig kostenlos. Gegenüber den Zehn-Euro-Altverträgen steigen zudem einzelne Gesprächskosten.
Humbug im Computersystem
Die Umstellungsaktion sorgt für ein Kuriosum. Im Computersystem werden die Altverträge seit Anfang Juni nämlich mit einer Laufzeit bis 2099 ausgewiesen. Der Grund: Man möchte wohl verhindern, dass Journalisten ihre Altverträge doch noch verlängern. Deshalb ist auch der Kauf eines neuen Handys, der den Vertrag normalerweise um zwei Jahre verlängert, automatisch erst "ab 2098" wieder gestattet.
Das ist natürlich Software-Humbug - allerdings versäumt es E-Plus, in seinem Schreiben an die Altkunden mitzuteilen, was geschieht, wenn man nicht auf das Umstellungsangebot reagiert. Bei der E-Plus-Kundenbetreuung war man sich auch nicht sicher. Nach Rücksprache sagte der Hotline-Mitarbeiter, es folge eine Kündigung, falls der Vertragswechsel nicht fristgemäß beantragt wird. In der E-Plus-Pressestelle hieß es zunächst, man werde auf den Tarif "Time-and-more 50" umgestellt. Das wäre dann zwangsweise und ohne Ankündigung, denn im E-Plus-Schreiben steht davon nach Auskunft betroffener Kollegen nichts. Auf eine offizielle Äußerung des Unternehmens warten wir aber noch.
Schlechtere Rabatte nicht nur bei E-Plus
E-Plus ist nicht der einzige Mobilfunk-Anbieter, der seine Journalistenrabatte einschränkt. Auch T-Mobile hatte vor Jahren Altverträge ohne Grundgebühr gekündigt. Hintergrund ist offenbar, dass man Journalisten-Kunden, die kaum Gesprächsumsätze machen, loswerden möchte. Der einzige Netzbetreiber, der noch Journalistenverträge ohne Grundgebühr führt, ist O2. Diese Verträge können aber schon lange nicht mehr abgeschlossen werden; sie stammen noch aus der Zeit von Viag Interkom.
Unter dem Strich dürfte E-Plus deshalb trotz der schlechteren Konditionen weiterhin für viele Journalisten, die ihr Handy nicht nur benutzen, um angerufen zu werden, den attraktivsten Mobilfunk-Rabatt anbieten. Die im Vergleich immer noch geringen Gesprächsgebühren, kostenlose Mobilbox-Anrufe und die inklusiven Daten- (HSCSD)/Fax-Optionen sprechen dafür.
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Zuletzt bearbeitet 09.06.2005 10:43 Uhr