Leo Kirch ist wieder da. Der einstige Medienmogul beteiligt sich nach Unternehmensangaben zu 11,5 Prozent an der FirmaEM.Sport Media, ehemals bekannt unter dem Namen EM.TV, und kassiert zudem 66,4 Millionen Euro. Dafür überlässt Kirch seinem neuen Partner sofort 25,1 Prozent und im nächsten Jahr optional noch einmal 11,3 Prozent an der Schweizer Highlight Communications AG; die ist wiederum Mehrheitseigner von Bernd Eichingers Filmfirma Constantin und des Champions-League-Vermarkers Team.
Ist es Angstlust oder nur typische Aufreger-Mentalität, wenn in der Branche bereits kolportiert wird, der fast 81-jährige Leo Kirch wolle fünf Jahre nach der Insolvenz seiner KirchMedia noch einmal von vorne anfangen? Interessant an diesem Deal ist jedenfalls, dass Kirch auch bisher schon in aller Stille an Highlight beteiligt war. Das Anteilspaket hielt eine Beteiligungsgesellschaft namens KF 15, als deren Eigentümer der Süddeutschen Zeitung zufolge Kirchs Ehefrau Ruth und sein langjähriger Geschäftsführer Dieter Hahn fungieren. Die Firma residiert an Kirchs alter Büroadresse Kardinal-Faulhaber-Straße 15 in München. Daher das Namenskürzel.
Die noch vom Kartellamt zu genehmigende Zusammenarbeit mit Highlight Communications sei ein entscheidender Schritt, um künftig die komplette Wertschöpfungskette im Sportmedienbereich abzudecken, heißt es bei der EM.Sport Media. Zu dem Unternehmen gehört auch der ehemalige Kirch-Sender DSF. Zurück zu Kirch kehren Dagmar Brandenstein, scheidende Chefin der ARD-ZDF-Sportrechteagentur SportA, und der Ex-ProSieben-Geschäftsführer Dejan Jocic nach einem Intermezzo bei Arena. Alles auf Anfang. Leo Kirch ist wieder da; aber wie sich zeigt, war er auch nicht wirklich weg.