Sportfürst in U-Haft: Haftbefehl gegen Jürgen Emig
Der ehemalige Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt, die gegen den 59-Jährigen wegen Bestechlichkeit und Betrugs ermittelt, führte gestern Hausdurchsuchungen in Emigs Privaträumen, im Sender sowie in der Agentur seiner Frau und bei einem weiteren ebenfalls festgenommenen Geschäftspartner durch und erwirkte einen Haftbefehl gegen den langjährigen Kommentator der "Tour de France".
Emig musste bereits im April 2004 als Sportchef des HR abtreten, nachdem bekannt geworden war, dass er die Berichterstattung über Sportereignisse an Zusagen für Vermarktungsverträge geknüpft hatte. Nach Erkenntnissen der Ermittler Behörde schanze Emig seiner Frau auf diese Weise sechsstellige Gewinne zu. Die Festnahmen begründete ein Justizsprecher mit Hinweisen auf eine Verdunklungsgefahr.
Beim HR wird nun zwar betont, dass sich die Ermittlungen nicht gegen die Anstalt, sondern gegen Emig richten, doch fällt das beschämende Spiel des Radsport-Experten zwangsläufig auf den Sender zurück, wo ein Mann wie Emig sich über Jahre hinweg als öffentlich-rechtlicher Sportfürst aufführen durfte, sich als Herr über die TV-Präsenz von Sportarten gerierte und seine (zukünftige) Frau Atlanta Killiger zunächst als Mitarbeiterin protegierte, bevor er sie als Geschäftspartnerin versorgte.
Wäre es nach dem HR gegangen, hätte man der langjährigen Spitzenkraft Emig einen geräuschlosen Abgang bereitet. Nach Senderangaben war Emig zuletzt mit "Sonderaufgaben" betraut und sollte im Oktober 2005 in die passive Altersteilzeit geschickt werden. Während nun im fernen Frankreich wieder die Tour startet, droht dem geschäftstüchtigen Sportsmann eine andere Perspektive.
Emig musste bereits im April 2004 als Sportchef des HR abtreten, nachdem bekannt geworden war, dass er die Berichterstattung über Sportereignisse an Zusagen für Vermarktungsverträge geknüpft hatte. Nach Erkenntnissen der Ermittler Behörde schanze Emig seiner Frau auf diese Weise sechsstellige Gewinne zu. Die Festnahmen begründete ein Justizsprecher mit Hinweisen auf eine Verdunklungsgefahr.
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Zuletzt bearbeitet 30.06.2005 11:21 Uhr