Zitiert: Was halten Sie von Wikileaks?
"Nicht besonders viel. Vor allem wegen ihrer Verantwortungslosigkeit. Dort werden Informationen ungeprüft an die Öffentlichkeit gebracht, ohne jeden Filter, obwohl sie den eigenen Truppen oder dem Land eine Menge Schaden zufügen können. Ich war bei meinen Enthüllungen immer sehr vorsichtig. Ich habe zum Beispiel, als ich die Geschichte mit den illegalen CIA-Auslandsgefängnissen entdeckte, die beteiligten Länder nicht mit Namen genannt. Jedenfalls nicht sofort. Erst als andere das taten und klar war, dass das keinen Schaden anrichtet. [...]
Wikileaks ist kein Medienunternehmen und keine Nachrichtenagentur. Bei der Washington Post herrscht eine andere Kultur. Bevor wir brisante Informationen veröffentlichen, verständigen wir uns mit der Regierung oder diskutieren mit dem Chef der CIA. [...]
Wenn es so weitergeht wie bisher, wird das Internet im Journalismus keine große Zukunft haben. Es gibt zu viele Typen im Schlafanzug, die in ihrer Küche Verschwörungstheorien verbreiten. Andererseits kann das Netz eine gute Ergänzung zur Zeitung sein. Wir haben bei Top Secret America viele Grafiken und Fakten ins Netz gestellt. Elf Millionen Menschen haben unsere Seite benutzt. Wir sollten die Macht des Netzes nutzen, um die investigative Natur des Journalismus zu stärken.
Die Pulitzer-Preisträgerin Dana Priest, die für Top Secret America von der Washington Post das Innenleben amerikanischer Geheimdienste recherchiert hat, formuliert in der Süddeutschen Zeitung ihre Abneigung gegen Wikileaks und den Journalismus im Internet - das Unbehagen einer prominenten Investigativjournalistin aus den alten Medien gegen die neue Konkurrenz. Leider ist das Interview handwerklich schlecht gemacht: Es wirkt wie per E-Mail zusammengestückelt und verzichtet auf notwendige Nachfragen: Darf man Namen wirklich nennen, nur weil das auch andere tun? Muss man sich über brisante Informationen zuerst mit der Regierung verständigen und wie sieht diese Verständigung aus? Hat das Netz nun Macht oder machen da nur Typen im Schlafanzug herum?
Wikileaks ist kein Medienunternehmen und keine Nachrichtenagentur. Bei der Washington Post herrscht eine andere Kultur. Bevor wir brisante Informationen veröffentlichen, verständigen wir uns mit der Regierung oder diskutieren mit dem Chef der CIA. [...]
Wenn es so weitergeht wie bisher, wird das Internet im Journalismus keine große Zukunft haben. Es gibt zu viele Typen im Schlafanzug, die in ihrer Küche Verschwörungstheorien verbreiten. Andererseits kann das Netz eine gute Ergänzung zur Zeitung sein. Wir haben bei Top Secret America viele Grafiken und Fakten ins Netz gestellt. Elf Millionen Menschen haben unsere Seite benutzt. Wir sollten die Macht des Netzes nutzen, um die investigative Natur des Journalismus zu stärken.
Die Pulitzer-Preisträgerin Dana Priest, die für Top Secret America von der Washington Post das Innenleben amerikanischer Geheimdienste recherchiert hat, formuliert in der Süddeutschen Zeitung ihre Abneigung gegen Wikileaks und den Journalismus im Internet - das Unbehagen einer prominenten Investigativjournalistin aus den alten Medien gegen die neue Konkurrenz. Leider ist das Interview handwerklich schlecht gemacht: Es wirkt wie per E-Mail zusammengestückelt und verzichtet auf notwendige Nachfragen: Darf man Namen wirklich nennen, nur weil das auch andere tun? Muss man sich über brisante Informationen zuerst mit der Regierung verständigen und wie sieht diese Verständigung aus? Hat das Netz nun Macht oder machen da nur Typen im Schlafanzug herum?
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Zuletzt bearbeitet 03.11.2010 11:53 Uhr