ARD und ZDF buchen schon die WM 2022 in Katar
Artikel
| 13.06.2014
Noch kurz vor Beginn der auch nicht unumstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben ARD und ZDF schon den Erwerb der Fernsehrechte für das Weltturnier 2022 vermeldet. Das soll ausgerechnet im Wüstenland Katar stattfinden und ist von schweren Korruptionsvorwürfen überschattet.
Der Zuschlag zeugt damit von einem außergewöhnlichen Timing: Nicht nur erfolgt die Einigung ungewöhnlich früh; die Rechte für die WM 2018 in Russland holten sich ARD und ZDF erst vor zwei Jahren. Die heiße Fußball-Ware wird auch zu einem Zeitpunkt erworben, da der Weltfußballverband FIFA selbst eine Ethikkomission mit der Untersuchung der Vergabe an das arabische Emirat beauftragen musste.
Komplizierte FIFA-Verhältnisse
Die Gemengelage ist kompliziert: FIFA-Präsident Sepp Blatter hat angeblich nicht für Katar gestimmt, wäre also (in diesem Fall) auch nicht korrupt, wittert aber gegen seine Kampagne zur Wiederwahl eine Verschwörung der Europäer - genau wie die arabische Welt gegen eine WM in der Wüste.
ARD und ZDF lässt das wohl kalt. Man werde "wie gewohnt" sowohl von den Spielen "als auch über die politische, kulturelle und gesellschaftliche Situation intensiv berichten", ließ der für Sportrechte bei der ARD federführende Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, verlauten.
Selbst wenn es doch noch zum Zerwürfnis zwischen FIFA und Katar käme: Der von der öffentlich-rechtlichen Sportrechteagentur SportA geschlossene Vertrag gilt für das WM-Turnier 2022, egal wo. Die deutschen Gebührengelder - die Dotierung bleibt wie üblich geheim - sind also sicher versenkt. Es sei denn, die FIFA würde an dieser Machtprobe selbst zerbrechen.
Der Zuschlag zeugt damit von einem außergewöhnlichen Timing: Nicht nur erfolgt die Einigung ungewöhnlich früh; die Rechte für die WM 2018 in Russland holten sich ARD und ZDF erst vor zwei Jahren. Die heiße Fußball-Ware wird auch zu einem Zeitpunkt erworben, da der Weltfußballverband FIFA selbst eine Ethikkomission mit der Untersuchung der Vergabe an das arabische Emirat beauftragen musste.
Komplizierte FIFA-Verhältnisse
Die Gemengelage ist kompliziert: FIFA-Präsident Sepp Blatter hat angeblich nicht für Katar gestimmt, wäre also (in diesem Fall) auch nicht korrupt, wittert aber gegen seine Kampagne zur Wiederwahl eine Verschwörung der Europäer - genau wie die arabische Welt gegen eine WM in der Wüste.
ARD und ZDF lässt das wohl kalt. Man werde "wie gewohnt" sowohl von den Spielen "als auch über die politische, kulturelle und gesellschaftliche Situation intensiv berichten", ließ der für Sportrechte bei der ARD federführende Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, verlauten.
Selbst wenn es doch noch zum Zerwürfnis zwischen FIFA und Katar käme: Der von der öffentlich-rechtlichen Sportrechteagentur SportA geschlossene Vertrag gilt für das WM-Turnier 2022, egal wo. Die deutschen Gebührengelder - die Dotierung bleibt wie üblich geheim - sind also sicher versenkt. Es sei denn, die FIFA würde an dieser Machtprobe selbst zerbrechen.
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