Springer bekommt nachträglich doch noch ein Stückchen von ProSiebenSat.1
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| 09.12.2013
Vor acht Jahren mag Axel Springer mit der großen Übernahme von ProSiebenSat.1 an den deutschen Kartellwächtern gescheitert sein. Doch nun kommt der sich als digitales Medienhaus neu erfindende Bild-Konzern doch noch zu seiner Glotze. Springer übernimmt nämlich den Nachrichtensender N24; der wäre 2010 fast eingestellt worden, hätten ihn nicht sein Management und Stefan Aust aus eben jener ProSiebenSat.1-Gruppe herausgekauft.
Im Vergleich ist der Deal, über dessen Preis Stillschwiegen vereinbart wurde - allzu hoch sollte er nicht sein - , zwar nur noch eine kleine Fernsehübernahme. Doch der mit viel Geld in der Kriegskasse ausgestattete Konzern von Vorstands-Chef Mathias Döpfner beweist damit zum Jahresende noch einmal, dass er immer wieder für eine Überraschung gut ist.
Journalismus mit mulitmedialer Perspektive
N24 soll mit der Welt-Gruppe des Verlags zusammengeführt werden, "um im deutschsprachigen Raum das führende multimediale Nachrichtenunternehmen für Qualitätsjournalismus zu etablieren". Mit der vollmundigen Ankündigung signalisiert Springer: Der nach dem Ausverkauf von Regionalzeitungen und Zeitschriften an Funke (ehemals WAZ-Gruppe) bereits totgesagte Journalismus hat im Konzern noch Perspektiven. Dass Springer sich mit N24 für sein Nachrichtenportal Welt.de Bewegtbild-Kompetenz einkauft, erscheint strategisch sinnvoll.
Für N24 arbeiten bislang noch fast 300 Mitarbeiter. Die Redaktionen von Welt-Gruppe und N24 sollen unter Leitung von Chefredakteur Jan-Eric Peters künftig "multimedial verzahnt" werden; ohnehin weihte der Verlag just in der Ullstein-Halle einen integrierten Newsroom ein, aus dem alle Welt-Ausgaben vom Online-Portal über die Apps bis zur gedruckten Tages- und Wochenzeitung bestückt werden.
N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann wird zusammen mit Springer-Vorstand Jan Bayer und Welt-Gruppen-Verlagsgeschäftsführerin Stephanie Caspar das Management übernehmen. Und auch Stefan Aust, 67, landet am Ende noch bei Springer: Der Fernsehjournalist und ehemalige Spiegel-Chefredakteur fungiert ab 1. Januar 2014 als Herausgeber; auf diesem Posten muss im nächsten Juni Thomas Schmid weichen, der mit Aust die ideologische Zuschreibung teilt, "früher ein Linker" gewesen zu sein. Am Ende landen sie alle - auch die ehemaligen Spiegel-Leute Broder, Mascolo, Mattusek - bei Springer.
Was die N24-Übernahme angeht: Diesmal dürfte auch das Bundeskartellamt nichts dagegen einzuwenden haben.
Im Vergleich ist der Deal, über dessen Preis Stillschwiegen vereinbart wurde - allzu hoch sollte er nicht sein - , zwar nur noch eine kleine Fernsehübernahme. Doch der mit viel Geld in der Kriegskasse ausgestattete Konzern von Vorstands-Chef Mathias Döpfner beweist damit zum Jahresende noch einmal, dass er immer wieder für eine Überraschung gut ist.
Journalismus mit mulitmedialer Perspektive
N24 soll mit der Welt-Gruppe des Verlags zusammengeführt werden, "um im deutschsprachigen Raum das führende multimediale Nachrichtenunternehmen für Qualitätsjournalismus zu etablieren". Mit der vollmundigen Ankündigung signalisiert Springer: Der nach dem Ausverkauf von Regionalzeitungen und Zeitschriften an Funke (ehemals WAZ-Gruppe) bereits totgesagte Journalismus hat im Konzern noch Perspektiven. Dass Springer sich mit N24 für sein Nachrichtenportal Welt.de Bewegtbild-Kompetenz einkauft, erscheint strategisch sinnvoll.
Für N24 arbeiten bislang noch fast 300 Mitarbeiter. Die Redaktionen von Welt-Gruppe und N24 sollen unter Leitung von Chefredakteur Jan-Eric Peters künftig "multimedial verzahnt" werden; ohnehin weihte der Verlag just in der Ullstein-Halle einen integrierten Newsroom ein, aus dem alle Welt-Ausgaben vom Online-Portal über die Apps bis zur gedruckten Tages- und Wochenzeitung bestückt werden.
N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann wird zusammen mit Springer-Vorstand Jan Bayer und Welt-Gruppen-Verlagsgeschäftsführerin Stephanie Caspar das Management übernehmen. Und auch Stefan Aust, 67, landet am Ende noch bei Springer: Der Fernsehjournalist und ehemalige Spiegel-Chefredakteur fungiert ab 1. Januar 2014 als Herausgeber; auf diesem Posten muss im nächsten Juni Thomas Schmid weichen, der mit Aust die ideologische Zuschreibung teilt, "früher ein Linker" gewesen zu sein. Am Ende landen sie alle - auch die ehemaligen Spiegel-Leute Broder, Mascolo, Mattusek - bei Springer.
Was die N24-Übernahme angeht: Diesmal dürfte auch das Bundeskartellamt nichts dagegen einzuwenden haben.
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09.12.2013
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