Immer mehr, immer mehr, immer mehr Publikumszeitschriften
Artikel
| 26.03.2015
Dafür, dass Print tot ist, gibt es in Deutschland ganz schön viele Magazine, und es werden immer noch mehr. Allein im vergangenen Jahr erschienen 133 neue Titel und in den ersten beiden Monaten dieses Jahres weitere 16. Ergibt insgesamt nach Angaben des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ein "Allzeit-Hoch" von 1.595 Publikumszeitschriften.
Mehr Masse bewegt auch mehr Geld: Der Umsatz der Zeitschriftenverlage, einer Branche mit immer noch mehr als 60.000 Beschäftigten, stieg 2014 um 1,7 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.
Vom Internet lernen
Die Zahlen stammen aus einer Umfrage des VDZ unter seinen Mitgliedern. Sie sind dazu geeignet, den Negativ-Meldungen von Horror-Quartalen mit sinkenden Heft-Auflagen zur Abwechselung einmal positive Branchen-News entgegenzusetzen.
Trotzdem hat dieser Gründergeist aus der Druckmaschine etwas mit dem Internet und der Digitalsierung zu tun. Die illustrierte "Wundertüte" (Stern-Gründer Henri Nannen) alten Stils hat nämlich ausgedient, und Lieschen Müller taugt nicht mehr als Zielgruppe. Statt dessen lernen die Zeitungsverleger von der Diversifizierung des Internets, setzen auf Special-Interest-Titel und vermehren damit die Zahl der Werbeflächen.
Harte Auflagen-Realität
Millionen-Auflagen erreicht man auf diese Weise natürlich nicht mehr. Das schaffen heutzutage in "harter" Auflage (Abo und Kiosk) ohnehin nur noch TV-Zeitschriften oder Landlust, die letzte große Gründungs-Erfolgsstory Deutschlands. Zeitschriften-Neugründungen gelten heute schon als Erfolg, wenn sie sechsstellige Auflagen schaffen - mit einer "1" am Anfang.
Dass die Verlage bei ihren Neuerscheinungen besonders kreativ wären, lässt sich nicht behaupten; wenn doch, dann folgen - siehe Landlust - sofort die "Me too"-Kopien. Trotzdem: Der Gesamtumsatz steigt, das ist alles, was zählt. Damit das so weitergeht, wollen 51 Prozent der Verlage laut VDZ-Umfrage 2015 weitere Neuerscheinungen auf den Markt bringen, zumal das Digital-Geschäft im laufenden Jahr mit prognostizierten 16 Prozent vom Umsatz immer noch einen geringen Anteil ausmachen wird.
Mehr Masse bewegt auch mehr Geld: Der Umsatz der Zeitschriftenverlage, einer Branche mit immer noch mehr als 60.000 Beschäftigten, stieg 2014 um 1,7 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.
Vom Internet lernen
Die Zahlen stammen aus einer Umfrage des VDZ unter seinen Mitgliedern. Sie sind dazu geeignet, den Negativ-Meldungen von Horror-Quartalen mit sinkenden Heft-Auflagen zur Abwechselung einmal positive Branchen-News entgegenzusetzen.
Trotzdem hat dieser Gründergeist aus der Druckmaschine etwas mit dem Internet und der Digitalsierung zu tun. Die illustrierte "Wundertüte" (Stern-Gründer Henri Nannen) alten Stils hat nämlich ausgedient, und Lieschen Müller taugt nicht mehr als Zielgruppe. Statt dessen lernen die Zeitungsverleger von der Diversifizierung des Internets, setzen auf Special-Interest-Titel und vermehren damit die Zahl der Werbeflächen.
Harte Auflagen-Realität
Millionen-Auflagen erreicht man auf diese Weise natürlich nicht mehr. Das schaffen heutzutage in "harter" Auflage (Abo und Kiosk) ohnehin nur noch TV-Zeitschriften oder Landlust, die letzte große Gründungs-Erfolgsstory Deutschlands. Zeitschriften-Neugründungen gelten heute schon als Erfolg, wenn sie sechsstellige Auflagen schaffen - mit einer "1" am Anfang.
Dass die Verlage bei ihren Neuerscheinungen besonders kreativ wären, lässt sich nicht behaupten; wenn doch, dann folgen - siehe Landlust - sofort die "Me too"-Kopien. Trotzdem: Der Gesamtumsatz steigt, das ist alles, was zählt. Damit das so weitergeht, wollen 51 Prozent der Verlage laut VDZ-Umfrage 2015 weitere Neuerscheinungen auf den Markt bringen, zumal das Digital-Geschäft im laufenden Jahr mit prognostizierten 16 Prozent vom Umsatz immer noch einen geringen Anteil ausmachen wird.
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26.03.2015
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