Fast jeder Fünfte muss gehen im Süddeutschen Verlag
Der Süddeutsche Verlag hat seine Stellenabbau-Pläne nochmals verschärft. Nach einem mit der Beratungsagentur Roland Berger erarbeiteten Maßnahmenplan sollen bis Ende 2004 "noch mehr als weitere 300 Mitarbeiter" das Haus verlassen. Dabei seien betriebsbedingte Kündigungen "in größerem Umfang" nicht vermeidbar.
Nun wird das gesamte Ausmaß des Schreckens deutlich. Bereits im Sommer hatte der Verlag ja angekündigt, bis Ende 2003 jeden Zehnten Angestellten zu entlassen, eine Zahl, die jetzt auf 650 Mitarbeiter beziffert wurde. Mit den zusätzlichen Entlassungen wäre nunmehr also sogar fast jeder Fünfte der 5.000 SV-Angestellten betroffen. 30 Millionen Euro will der Verlag durch alle Stellenstreichungen einsparen. Als größter Sparposten werden aber 50 Millionen Euro bei Material- und Sachkosten ausgewiesen.
Für das laufende Jahr erwartet das Münchner Haus ein Minus im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. 2003 sollen aber wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Dann will sich der Verlag wieder voll auf sein Zeitungs-Flaggschiff konzentrieren: "Es geht mit den beschlossenen Maßnahmen um die Sicherung der regionalen und den Ausbau der überregionalen Marktposition der Süddeutschen Zeitung."
Mit den angekündigten Teilverkäufen in der Verlagssparte Fachinformationen sind die SV-Gesellschafter bisher offenbar ebenso wenig weitergekommen, wie sie über die Aufnahme eines Investors als zusätzlichem Gesellschafter entschieden hätten. Zu den Interessenten gehört die Verlagsgruppe Holtzbrinck.
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Zuletzt bearbeitet 22.11.2002 17:55 Uhr