Olympische Milliardenspiele: IOC verkauft US-Fernsehrechte teuer genug an NBC
Artikel
| 08.06.2011
Schneller, höher, teuer genug: Das Internationale Olympische Komitee hat die US-amerikanischen Fernseh- und Internetrechte für die Olympischen Spiele 2016 und 2020 sowie die Winterspiele 2014 und 2018 für 4,38 Milliarden Dollar an seinen "Haussender" NBC verkauft. Es ist der wichtigste Deal für das Ringe-Konsortium überhaupt, denn der US-Fernsehmarkt ist der lukrativste auf der Welt. Die elf weltweiten Hauptsponsoren des IOC bringen dagegen über den aktuellen Vier-Jahres-Zeitraum hinweg "nur" eine geschätzte Milliarde Euro zusammen.
Die Finanzkrise hat den Fernseh-Vertragsabschluss zwar verschoben und im Ergebnis die olympische Kostenspirale angehalten, aber den Preis auch nicht gedrückt. Denn so sind die Zahlen: Für die Spiele 2010 und 2012 bot NBC 2,2 Milliarden Dollar. Für 2014/2016 werden es 2,01 Milliarden und für 2018/2020 2,38 Milliarden sein.
Im Vergleich dazu sind alle anderen Fernseheinnahmen der Olympischen Spiele beinahe Peanuts: Die EBU (ohne Italien) zahlte für 2010 und 2012 letztmalig 614 Millionen Euro; künftig werden die Rechte rezessionsbedingt verhackstückt. Wer ab 2014 in Deutschland Olympia ausstrahlen wird, ist noch offen; die bisherigen Rechteinhaber ARD und ZDF wollen einen kräftigen Preisabschlag.
Überteuerte Gebote
Zwar hält NBC die Olympia-Rechte ununterbrochen seit 2002 - bei den wichtigeren Sommerspielen sogar seit 1988 -, aber nach der Übernahme des Networks durch den Kabelbetreiber Comcast war die Zukunft der olympischen Fernseh-Ehe ungewiss geworden, zumal NBC als Souvernir von den Winterspielen 2010 ein Minus von über 220 Millionen Dollar mitnahm. Den Übertragungen von den Sommerspielen 2012 in London droht ein noch höherer Verlust.
Zu allem Überfluss nahm Sportchef Dick Ebersol, Olympias Milliardenmann mit besten Beziehungen zum IOC, vor drei Wochen den Hut: Die neuen Mehrheits-Eigentümer wollten die Gehaltsforderungen des 63-Jährigen nicht mehr erfüllen. 22 Jahre leitete Ebersol NBC Sports. Mit den überteuerten Geboten für die Spiele 2010 und 2012 hatte er sich allerdings verzockt.
Sichere und ungewisse Zukunft
Mit dem neuen Agreement sieht IOC-Präsident Jacques Rogge nun die "finanzielle Zukunft für die nächste Dekade" gesichert - vielleicht ja auch über die nächste Rezession hinweg. NBC bot offenbar wieder erheblich mehr als die Konkurrenten Fox (laut AP 3,4 Milliarden Dollar für 2014 bis 2020 oder 1,5 Milliarden Dollar für 2014 und 2016) und ESPN (1,4 Milliarden Dollar für 2014 und 2016).
Aus Sicht von NBC ist das ein Vorschuss auf eine ungewisse Zukunft. Fest steht bisher nämlich nur, dass die Winterspiele 2014 in Sotschi und die Sommerspiele 2016 in Rio statttfinden. Der Austragungsort der Winterspiele 2018 wird erst im kommenden Juli mit München als Bewerber bestimmt; mit der Wahl des Gastgebers der Sommerspiele 2020 dauert es sogar noch bis September 2013. Noch gibt es nicht einmal eine US-Bewerberstadt.
Die Finanzkrise hat den Fernseh-Vertragsabschluss zwar verschoben und im Ergebnis die olympische Kostenspirale angehalten, aber den Preis auch nicht gedrückt. Denn so sind die Zahlen: Für die Spiele 2010 und 2012 bot NBC 2,2 Milliarden Dollar. Für 2014/2016 werden es 2,01 Milliarden und für 2018/2020 2,38 Milliarden sein.
Im Vergleich dazu sind alle anderen Fernseheinnahmen der Olympischen Spiele beinahe Peanuts: Die EBU (ohne Italien) zahlte für 2010 und 2012 letztmalig 614 Millionen Euro; künftig werden die Rechte rezessionsbedingt verhackstückt. Wer ab 2014 in Deutschland Olympia ausstrahlen wird, ist noch offen; die bisherigen Rechteinhaber ARD und ZDF wollen einen kräftigen Preisabschlag.
Überteuerte Gebote
Zwar hält NBC die Olympia-Rechte ununterbrochen seit 2002 - bei den wichtigeren Sommerspielen sogar seit 1988 -, aber nach der Übernahme des Networks durch den Kabelbetreiber Comcast war die Zukunft der olympischen Fernseh-Ehe ungewiss geworden, zumal NBC als Souvernir von den Winterspielen 2010 ein Minus von über 220 Millionen Dollar mitnahm. Den Übertragungen von den Sommerspielen 2012 in London droht ein noch höherer Verlust.
Zu allem Überfluss nahm Sportchef Dick Ebersol, Olympias Milliardenmann mit besten Beziehungen zum IOC, vor drei Wochen den Hut: Die neuen Mehrheits-Eigentümer wollten die Gehaltsforderungen des 63-Jährigen nicht mehr erfüllen. 22 Jahre leitete Ebersol NBC Sports. Mit den überteuerten Geboten für die Spiele 2010 und 2012 hatte er sich allerdings verzockt.
Sichere und ungewisse Zukunft
Mit dem neuen Agreement sieht IOC-Präsident Jacques Rogge nun die "finanzielle Zukunft für die nächste Dekade" gesichert - vielleicht ja auch über die nächste Rezession hinweg. NBC bot offenbar wieder erheblich mehr als die Konkurrenten Fox (laut AP 3,4 Milliarden Dollar für 2014 bis 2020 oder 1,5 Milliarden Dollar für 2014 und 2016) und ESPN (1,4 Milliarden Dollar für 2014 und 2016).
Aus Sicht von NBC ist das ein Vorschuss auf eine ungewisse Zukunft. Fest steht bisher nämlich nur, dass die Winterspiele 2014 in Sotschi und die Sommerspiele 2016 in Rio statttfinden. Der Austragungsort der Winterspiele 2018 wird erst im kommenden Juli mit München als Bewerber bestimmt; mit der Wahl des Gastgebers der Sommerspiele 2020 dauert es sogar noch bis September 2013. Noch gibt es nicht einmal eine US-Bewerberstadt.
Externe Artikel
07.06.2011
Pressemitteilung
07.06.2011
Pressemitteilung
30.03.2009
Jens Weinreich
Weitere Artikel
18.02.2009
Netzpresse
Kommentare:
Pingback, Gast: Re.: Olympische Milliardenspiele: IOC verkauft US-Fernsehrechte teuer genug an NBC