Schöne, neue "Welt Online"
Ende letzten Jahres weihte Springer in Berlin seinen integrierten Newsroom ein und annoncierte Großes: Die Verheiratung von Print und Online bei seiner Zeitungsfamilie rund um die Welt und die Berliner Morgenpost.
Das Ergebnis ist nun auch im Internet zu bewundern: Aus dem Zeitungs-Auftritt Welt.de ist das Newsportal Welt Online geworden. Der Verlag will damit unter die marktführenden Nachrichten-Sites vorstoßen und stärker am weiterhin wachsenden Online-Werbekuchen partizipieren. Dass die Schlagzeilen der Konkurrenz auf der Homepage unter dem Titel "Die zweite Meinung" aufgelistet werden, zeugt von Selbstvertrauen.
Kleinteilig
Das neue Design bleibt allerdings ein Stück hinter dem großen Wurf zurück. Nach dem Tiefblau der alten Website verwenden die Gestalter nun sanfte Farbtöne - so will es der allgemeine Trend. Doch wirkt das Layout insgesamt allzu kleinteilig und macht einen weniger modernen Eindruck als Spiegel Online oder die neu gestaltete Süddeutsche Zeitung.
Die zentriert angezeigten Seiten weisen eine seltsame Bemaßung auf: Für alte Monitore mit 800x600 Pixeln sind zu breit, aber nur etwas, so dass sie umgekehrt den Raum, den die nächste typische Monitorgröße bietet (1024x768), nicht richtig ausnutzen.
Zweifellos: Es ist schwer, ein so breites inhaltliches Spektrum, das zudem über unterschiedliche Medienarten - klassische journalistische Texte, Videos, dazu Blogs und Podcasts - vermittelt wird, so anzumoderieren und aufzubereiten, dass sich die User darin schnell zurechtfinden. Einfach nur mit kleinen Schriften, viele Spalten und Kästchen lassen sich die überbordenden Inhalte aber kaum bändigen.
Und wenn man selbst mit einem heutzutage viel gekauften 19-Zoll-Monitor erst herunterscrollen muss, um zu den (eigentlich interessant ins Bild gesetzten) "Topstories" zu gelangen, dann stimmt vielleicht etwas nicht in der schönen, neuen Welt Online. Oder die Topstories sind doch nicht so "top".
Hilfreiches Ajax
Positiv bemerkbar macht sich dagegen die sparsame, aber nützliche Integration neuerer Webtechnologien. So zaubert etwa Ajax beim Überfahren von Vorschaubildern mit der Maus nahtlos Teaser in Form von Sprechblasen auf den Schirm. Bei den Weblogs hat man sich die Kategorisierung von Artikeln mit Hilfe von Tags abgeschaut. Zudem texten und senden jetzt einige Szene-Größen exklusiv für Welt Online.
Kein Wunder, dass am Relaunch zwei bloggende Journalisten maßgeblich beteiligt waren: Peter Schink und Thomas Wanhoff. Bei aller Hinwendung zum Internet ("Online first") legt Chefredakteur Christoph Keese in seinem Editorial aber auch Wert auf alte Tugenden: "Vor allem erstklassigen Journalismus" sollen die Nutzer der Welt Online in Zukunft erwarten dürfen.
Das Ergebnis ist nun auch im Internet zu bewundern: Aus dem Zeitungs-Auftritt Welt.de ist das Newsportal Welt Online geworden. Der Verlag will damit unter die marktführenden Nachrichten-Sites vorstoßen und stärker am weiterhin wachsenden Online-Werbekuchen partizipieren. Dass die Schlagzeilen der Konkurrenz auf der Homepage unter dem Titel "Die zweite Meinung" aufgelistet werden, zeugt von Selbstvertrauen.
Kleinteilig
Das neue Design bleibt allerdings ein Stück hinter dem großen Wurf zurück. Nach dem Tiefblau der alten Website verwenden die Gestalter nun sanfte Farbtöne - so will es der allgemeine Trend. Doch wirkt das Layout insgesamt allzu kleinteilig und macht einen weniger modernen Eindruck als Spiegel Online oder die neu gestaltete Süddeutsche Zeitung.
Die zentriert angezeigten Seiten weisen eine seltsame Bemaßung auf: Für alte Monitore mit 800x600 Pixeln sind zu breit, aber nur etwas, so dass sie umgekehrt den Raum, den die nächste typische Monitorgröße bietet (1024x768), nicht richtig ausnutzen.
Zweifellos: Es ist schwer, ein so breites inhaltliches Spektrum, das zudem über unterschiedliche Medienarten - klassische journalistische Texte, Videos, dazu Blogs und Podcasts - vermittelt wird, so anzumoderieren und aufzubereiten, dass sich die User darin schnell zurechtfinden. Einfach nur mit kleinen Schriften, viele Spalten und Kästchen lassen sich die überbordenden Inhalte aber kaum bändigen.
Und wenn man selbst mit einem heutzutage viel gekauften 19-Zoll-Monitor erst herunterscrollen muss, um zu den (eigentlich interessant ins Bild gesetzten) "Topstories" zu gelangen, dann stimmt vielleicht etwas nicht in der schönen, neuen Welt Online. Oder die Topstories sind doch nicht so "top".
Hilfreiches Ajax
Positiv bemerkbar macht sich dagegen die sparsame, aber nützliche Integration neuerer Webtechnologien. So zaubert etwa Ajax beim Überfahren von Vorschaubildern mit der Maus nahtlos Teaser in Form von Sprechblasen auf den Schirm. Bei den Weblogs hat man sich die Kategorisierung von Artikeln mit Hilfe von Tags abgeschaut. Zudem texten und senden jetzt einige Szene-Größen exklusiv für Welt Online.
Kein Wunder, dass am Relaunch zwei bloggende Journalisten maßgeblich beteiligt waren: Peter Schink und Thomas Wanhoff. Bei aller Hinwendung zum Internet ("Online first") legt Chefredakteur Christoph Keese in seinem Editorial aber auch Wert auf alte Tugenden: "Vor allem erstklassigen Journalismus" sollen die Nutzer der Welt Online in Zukunft erwarten dürfen.
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Zuletzt bearbeitet 23.02.2007 14:29 Uhr