Schwarzer Freitag für die Financial Times Deutschland
Artikel
| 23.11.2012
Die Financial Times Deutschland war die letzte große Tageszeitungsgründung in Deutschland, am 1. Februar 2000 erschien sie zum ersten Mal. Zwölf Jahre später macht das einstmals glänzende Verlagshaus Gruner+Jahr die Zeitung zu. Die Kahlschlag - die erste große Entscheidung der neuen Vorstands-Chefin Julia Jäkel - ist nur eine Woche nach der Insolvenz der Frankfurter Rundschau gefallen.
Es sind schlimme Tage für die deutsche Presse. Die Ereignisse sprechen Bände über die radikalen Umwälzungen in einer Branche, deren Erzeugnisse ihren Verlegern Jahrzehnte lang nicht nur Einfluss versprachen, sondern gleichsam auch eine Lizenz zum Gelddrucken bedeuteten. Mit der FTD kam Gruner+Jahr nie in die schwarzen Zahlen, die verkaufte Auflage hielt sich nur knapp über 100.000 Exemplaren. Jetzt geht alles ganz schnell. Am 7. Dezember wird sie deshalb zum letzten Mal erscheinen.
Nur Capital bleibt übrig
Schon die 50-Prozent-Anteils-Übernahme vom rechtzeitig müde gewordenen Partner Pearson anno 2008 war ein Kraftakt. Um ihn zu stemmen, legte der Verlag gegen den Protest der Journalisten seine Wirtschaftspresse in einer kostengünstigeren Redaktionsgesellschaft zusammen. Von der Einstellung sind deshalb auch die Magazine Impulse und Börse Online betroffen. Vielleicht findet sich noch ein Käufer. Nur die Besserverdiener-Bibel Capital will Gruner+Jahr behalten, allerdings mit einer neuen Redaktion in Berlin - offenbar eine Umsiedlung aus arbeitsrechtlichen Gründen.
Betroffen von der Einstellung sind nach Firmenangaben 364 Mitarbeiter, davon ist die Mehrzahl (258) bei der Wirtschaftsmedien-Gesellschaft in Hamburg angestellt. Dass die FTD-Journalisten zu Wochenbeginn über das unmittelbar bevorstehende Ende ausgerechnet aus anderen Medien erfahren mussten, ist umso bitterer. Der Aufsichtsrat hatte sich dann nochmals vertagt. Man habe sich bis zuletzt bemüht, einen Käufer zu finden, teilte G+J mit.
Neues Geschäftsmodell: Zeitungskonzerne schalten von Print auf Online - so war ein Artikel betitelt, der am 8. November in der FTD stand. Für den eigenen Verlag kam er wohl zu spät. An einem schwarzen Freitag, den 23. November, wurde das Ende schließlich auf einer Betriebsversammlung verkündet.
Es sind schlimme Tage für die deutsche Presse. Die Ereignisse sprechen Bände über die radikalen Umwälzungen in einer Branche, deren Erzeugnisse ihren Verlegern Jahrzehnte lang nicht nur Einfluss versprachen, sondern gleichsam auch eine Lizenz zum Gelddrucken bedeuteten. Mit der FTD kam Gruner+Jahr nie in die schwarzen Zahlen, die verkaufte Auflage hielt sich nur knapp über 100.000 Exemplaren. Jetzt geht alles ganz schnell. Am 7. Dezember wird sie deshalb zum letzten Mal erscheinen.
Nur Capital bleibt übrig
Schon die 50-Prozent-Anteils-Übernahme vom rechtzeitig müde gewordenen Partner Pearson anno 2008 war ein Kraftakt. Um ihn zu stemmen, legte der Verlag gegen den Protest der Journalisten seine Wirtschaftspresse in einer kostengünstigeren Redaktionsgesellschaft zusammen. Von der Einstellung sind deshalb auch die Magazine Impulse und Börse Online betroffen. Vielleicht findet sich noch ein Käufer. Nur die Besserverdiener-Bibel Capital will Gruner+Jahr behalten, allerdings mit einer neuen Redaktion in Berlin - offenbar eine Umsiedlung aus arbeitsrechtlichen Gründen.
Betroffen von der Einstellung sind nach Firmenangaben 364 Mitarbeiter, davon ist die Mehrzahl (258) bei der Wirtschaftsmedien-Gesellschaft in Hamburg angestellt. Dass die FTD-Journalisten zu Wochenbeginn über das unmittelbar bevorstehende Ende ausgerechnet aus anderen Medien erfahren mussten, ist umso bitterer. Der Aufsichtsrat hatte sich dann nochmals vertagt. Man habe sich bis zuletzt bemüht, einen Käufer zu finden, teilte G+J mit.
Neues Geschäftsmodell: Zeitungskonzerne schalten von Print auf Online - so war ein Artikel betitelt, der am 8. November in der FTD stand. Für den eigenen Verlag kam er wohl zu spät. An einem schwarzen Freitag, den 23. November, wurde das Ende schließlich auf einer Betriebsversammlung verkündet.
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