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Yahoo

Yahoo ist der Webkatalog schlechthin. Die Erfolgsstory von den beiden Collegestudenten aus Stanford, die im April 1994 ihre Bookmarks ins Web stellen und daraus eines der bekanntesten Internet-Unternehmen samt Börsennotierung machen, gehört schon zur Netz-Folklore. Ganz unerschrockene Fans bestellen sogar Yahoo-T-Shirts und Yahoo-Tassen und bezahlen mit Yahoo-Kreditkarten. Yahoo hat auch recht früh auf den europäischen Markt geschaut. Yahoo Deutschland debütierte am 10. Oktober 1996. STILBILDENDES KATALOGFORMAT Der amerikanische Yahoo-Katalog umfaßt rund eine Million Sites. Diejenigen, die von den Redakteuren als besonders 'cool' eingestuft werden, sind mit einem Sonnenbrillen-Symbol markiert. Solch kalifornische Hemdsärmeligkeit sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man bei Yahoo erkannt hat: Nur mit einer funktionierenden Struktur lässt sich die Übersicht in dem ständig wachsenden Verzeichnis wahren. Yahoos Katalogformat ist stilbildend geworden, wenngleich die Wege durch das Verzeichnisgestrüpp stets zuzuwachsen drohen. Ein wichtiger Wegweiser bei der Yahoo-Navigation ist das "@"-Zeichen. Beispiel: Im Bereich Computers and Internet: Hardware: Personal Computers findet sich ein Verweis auf "Computer Retailers@". Da diese Kategorie jedoch in einen anderen Themenbereich hineinspielt, nämlich Business and Economy: Companies: Computers: Retailers, kennzeichnet "@" den Querverweis. Wenn eine Suche im Katalog selbst einmal nicht von Erfolg gekrönt ist, so wird die Anfrage automatisch an eine Suchmaschine weitergegeben, die das Web im Volltext indexiert. Bis Mai 1998 war das AltaVista. Seither bedient man sich einer neuen Datenbank von Inktomi (mehr zu Inktomis Suchmaschinen unter Hotbot). ÜBERBORDENDE PORTALINHALTE Als Marktführer hat Yahoo auch den Portal-Trend vorangetrieben - mit allem, was dazu gehört: News-Ticker, Landkarten, Wetterberichten, Lokaldienste, freie Emailadresse, freie Homepage via Geocities, personalisierbare Oberfläche ("My Yahoo"), Foren und Chat. Das generiert Traffic: Im Juni 1998 meldete der Service die Rekordquote von 115 Millionen aufgerufenen Seiten (Pageviews) am Tag. Yahoos Seitendesigner scheinen den Kampf mit der schieren Masse an Features schon aufgegeben zu haben. Zwar ist Yahoos Titelseite bekannt übersichtlich, doch erschließt sie neben dem Katalog an sich nur einen begrenzten Ausschnitt aller Inhalte. Auf das, was Yahoo sonst noch zu bieten hat, stößt man dann eher per Zufall. Letzte Rettung ist der Index der Features im Infodesk. Die Nachrichtensektion baut auf Reuters-Tickermaterial, das sieben Tage archiviert wird und mit Stichworten durchsuchbar ist. Hinzu kommen weitere News-Provider für bestimmte Ressorts, z.B. Ziff Davis, E! Online und SportsTicker. DEUTSCHES YAHOO "GANZ DIE MAMA" Wer das US-Yahoo kennt, kennt sich auch beim deutschen Yahoo aus. Die Hierarchie des Kataloges ist exakt dieselbe, und man kann an jeder Stelle die verwandte Kategorie im US-"Mutterschiff" abrufen. Die Inhalte sind zwar dünner, aber im Vergleich zum deutschen Excite, ganz zu schweigen von Infoseek, ist Yahoo schon weiter. Der deutschsprachige Newsbereich bietet gleich drei der großen Agenturen auf: zu Reuters kamen AP und dpa hinzu. Im ausgebauten Sportbereich tickern außerdem sid und DSF Sportsworld. Eine Suchfunktion durchkämmt die Nachrichten der letzten sieben Tage. Der größte Trumpf der deutschen Site dürfte aber die Popularität der Marke Yahoo sein. Beim Marktforschungsinstitut GfK wird sie jedenfalls regelmäßig als beliebteste Suchhilfe im deutschen Netz geführt - ganz im Stil der Marktführerschaft des US-Stammhauses.
Zuletzt bearbeitet 29.09.1999 12:32 Uhr
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