Ein Jahr Paid Content von Springer: iPhone hui, Paywall-Websites pfui
Artikel
| 10.12.2010
Seit einem Jahr versucht sich der Axel-Springer-Verlag ernsthaft am Paid Content. Es ist ein Experiment mit Beispiel-Charakter, denn Springer hat sich als einziger deutscher Großverlag so weit vorgewagt.
Die Zahlen, die Vorstands-Chef Mathias Döpfner, der sich in den letzten Monaten als Digital-Optimist präsentiert hat, jüngst vorstellte, zeigen allerdings ein durchwachsenes Bild. Es bestätigt jedenfalls all jene, die glauben, dass die Zahlungsbereitschaft via App auf mobilen Geräten - allen voran Apples iPhone und iPad - stärker ausgeprägt ist als im gewöhnlichen Web-Browser.
Nur ein Bruchteil der Print-Auflage
So konnte Springer bei seinen Regionalzeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost, die seit einem Jahr ihre lokalen Inhalte hinter einer für Google durchlässigen Paywall verstecken, nur einen Bruchteil seiner Druckauflage in digitaler Form verkaufen.
Spitzenreiter Bild-App
Vie besser klingen da die Zahlen, die Döpfner für den Verkauf auf Mobilgeräten nannte. Die Apps seien mehr als eine halbe Million mal verkauft und über 800.000 Mal herunter geladen worden.
Döpfner: "Auf dem richtigen Weg"
Mit den Ein-Jahres-Zahlen will der Börsen-notierte Verlag vor allem beweisen, dass journalistische Inhalte auf dem mobil-digitalen Vertriebsweg eine Zukunft haben. Für eine abschließende Bewertung sei es zwar noch zu früh, ließ Springer-Chef Döpfner verlauten. "Natürlich sind die Umsätze verglichen mit dem Printgeschäft derzeit noch vergleichsweise niedrig, ein erfolgreicher Anfang ist jedoch gemacht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um auch in der Online-Welt ein Geschäftsmodell zu etablieren, das neben den Werbeerlösen die digitalen Vertriebserlöse als weitere Säule hat."
Von den Paywall-Websites der beiden Regionalblätter ist indes in der offiziellen Verlags-Kommunikation kaum noch die Rede. Aufgeben will Springer das von den Verlagen selbst zum "Kostenlos-Medium" gestempelte Internet aber noch nicht. Der Verlag hat jetzt eine Beta-Variante seines mobilen iKiosk ins Web gestellt. Im Angebot sind 15 Verlags-Titel, Zeitungen und Zeitschriften, als E-Paper-Abo.
Die Zahlen, die Vorstands-Chef Mathias Döpfner, der sich in den letzten Monaten als Digital-Optimist präsentiert hat, jüngst vorstellte, zeigen allerdings ein durchwachsenes Bild. Es bestätigt jedenfalls all jene, die glauben, dass die Zahlungsbereitschaft via App auf mobilen Geräten - allen voran Apples iPhone und iPad - stärker ausgeprägt ist als im gewöhnlichen Web-Browser.
Nur ein Bruchteil der Print-Auflage
So konnte Springer bei seinen Regionalzeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost, die seit einem Jahr ihre lokalen Inhalte hinter einer für Google durchlässigen Paywall verstecken, nur einen Bruchteil seiner Druckauflage in digitaler Form verkaufen.
- Das Abendblatt schaffte als Platzhirsch in der Hansestadt 9.200 Abos (ab 7,95 Euro für 30 Tage) sowie 3.400 Tages-Zugänge (1,20 Euro).
- In Berlin, wo die Konkurrenz der bürgerlichen Blätter groß ist, verkaufte die Morgenpost 2.200 Abos (ab 5,95 Euro für 30 Tage) und 600 Tages-Zugänge (90 Cent).
- Im November 2009, dem letzten Monat vor Einführung des sogenannten Freemium-Modells (überregionale News sind weiterhin frei zugänglich), zählte die IVW beim Abendblatt über 50 Millionen Zugriffe, ein Jahr später nur noch gut 34 Millionen, obwohl die Zahl der gemessenen Visits stieg.
- Bei Morgenpost.de ergibt sich ein schiefes Bild. Hier legten die Seitenabrufe ab Mai 2010 drastisch zu - laut IVW-Statistik aber nicht wegen journalistischer Inhalte, sondern dank Online-Spielen.
Spitzenreiter Bild-App
Vie besser klingen da die Zahlen, die Döpfner für den Verkauf auf Mobilgeräten nannte. Die Apps seien mehr als eine halbe Million mal verkauft und über 800.000 Mal herunter geladen worden.
- Spitzenreiter ist die Bild-App, die sich auf dem iPhone 405.000-Mal verkaufte.
- Welt Mobil schaffte 39.000 Verkäufe.
- Auf dem iPad verkaufte sich Auto Bild (14.000) am besten.
- Für das spezielle iPad-magazin Iconist wurde 7.600 Mal bezahlt,
- für Welt HD 7.700 Mal.
Döpfner: "Auf dem richtigen Weg"
Mit den Ein-Jahres-Zahlen will der Börsen-notierte Verlag vor allem beweisen, dass journalistische Inhalte auf dem mobil-digitalen Vertriebsweg eine Zukunft haben. Für eine abschließende Bewertung sei es zwar noch zu früh, ließ Springer-Chef Döpfner verlauten. "Natürlich sind die Umsätze verglichen mit dem Printgeschäft derzeit noch vergleichsweise niedrig, ein erfolgreicher Anfang ist jedoch gemacht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um auch in der Online-Welt ein Geschäftsmodell zu etablieren, das neben den Werbeerlösen die digitalen Vertriebserlöse als weitere Säule hat."
Von den Paywall-Websites der beiden Regionalblätter ist indes in der offiziellen Verlags-Kommunikation kaum noch die Rede. Aufgeben will Springer das von den Verlagen selbst zum "Kostenlos-Medium" gestempelte Internet aber noch nicht. Der Verlag hat jetzt eine Beta-Variante seines mobilen iKiosk ins Web gestellt. Im Angebot sind 15 Verlags-Titel, Zeitungen und Zeitschriften, als E-Paper-Abo.
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