Konzentration vs. Stagnation: Madsack übernimmt Märkische Allgemeine
Artikel
| 12.11.2011
Die Hannoversche Verlagsgruppe Madsack, die nach der Übernahme aller Springer-Regional-Beteiligungen im Jahr 2009 und weiteren Zukäufen zur Nummer sechs der deutschen Zeitungs-Branche aufgestiegen ist, erweitert sich im Osten. In einem Bieter-Duell mit dem ebenfalls auf Expansionskurs liegenden Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (u.a. Flensburger Tageblatt) erhielt Madsack vom Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Zuschlag für die Märkische Allgemeine (MAZ).
Die Tageszeitung aus Potsdam ist mit einer verkauften Auflage von 137.000 Exemplaren, davon fast 94 Prozent im Abonnement (IVW, drittes Quartal 2011), die größte Abo-Zeitung in Brandenburg. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Das Bundeskartellamt wird seine Genehmigung aller Voraussicht nach nicht verweigern.
Neuer Konzentrationsprozess
Der Besitzerwechsel passt ins Muster des stagnierenden deutschen Zeitungsmarktes: Während sich die erste Reihe wie Springer oder die im Vergleich dazu kleine, aber feine FAZ, die vor 20 Jahren im Osten noch eine Goldgrube witterte, aus dem schrumpfenden Regionalzeitungs-Geschäft zurückziehen, betreiben mittelständisch geprägte Häuser aus der zweiten Reihe wie Madsack oder SHZ mit den Überresten einen neuen Konzentrationsprozess und werden immer größer. Doch mit welcher Perspektive?
Tendenziell droht den Tageszeitungen ein weiterer Verlust an Lesern und Anzeigeneinnahmen. Gerade im Osten ist die Zeitungslandschaft stark ausgedünnt. Ein Unternehmen wie Madsack, das mit der SPD-Verlagsgesellschaft dd.vg als Beteiligungs-Partner lange Zeit sehr gute Geschäfte gemacht hat, muss also weiter Kosten reduzieren und redaktionelle Synergien nutzen, um weiter die gewünschten Renditen aus den Blättern zu schöpfen. Unter dem Strich steht noch ein Stück weniger Vielfalt.
Die Tageszeitung aus Potsdam ist mit einer verkauften Auflage von 137.000 Exemplaren, davon fast 94 Prozent im Abonnement (IVW, drittes Quartal 2011), die größte Abo-Zeitung in Brandenburg. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Das Bundeskartellamt wird seine Genehmigung aller Voraussicht nach nicht verweigern.
Neuer Konzentrationsprozess
Der Besitzerwechsel passt ins Muster des stagnierenden deutschen Zeitungsmarktes: Während sich die erste Reihe wie Springer oder die im Vergleich dazu kleine, aber feine FAZ, die vor 20 Jahren im Osten noch eine Goldgrube witterte, aus dem schrumpfenden Regionalzeitungs-Geschäft zurückziehen, betreiben mittelständisch geprägte Häuser aus der zweiten Reihe wie Madsack oder SHZ mit den Überresten einen neuen Konzentrationsprozess und werden immer größer. Doch mit welcher Perspektive?
Tendenziell droht den Tageszeitungen ein weiterer Verlust an Lesern und Anzeigeneinnahmen. Gerade im Osten ist die Zeitungslandschaft stark ausgedünnt. Ein Unternehmen wie Madsack, das mit der SPD-Verlagsgesellschaft dd.vg als Beteiligungs-Partner lange Zeit sehr gute Geschäfte gemacht hat, muss also weiter Kosten reduzieren und redaktionelle Synergien nutzen, um weiter die gewünschten Renditen aus den Blättern zu schöpfen. Unter dem Strich steht noch ein Stück weniger Vielfalt.
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