Krise bei Kress: Chefredakteur geht
Über Interna und Personalfragen aus fremden Redaktionen und Medienhäusern ist der Kress-Report gewöhnlich gut informiert. Inzwischen produziert er die Nachrichten sogar selbst: Wie Täglich Kress "In eigener Sache" meldet, hat Chefredakteur José Redondo-Vega den Branchendienst verlassen. Seinen Job übernimmt Geschäftsführer und Verleger Thomas Wengenroth.
Schon vor dem Abgang war der Kress Report, der sonst gerne selbst den Flurfunk ablauscht, unfreiwillig zum Gerüchteproduzenten in eigener Sache geworden. Wie es heißt, hatten sich Redondo-Vega und Wengenroth entzweit. Der Grund: Beide konnten sich nicht darüber verständigen, wie der Branchendienst, der sich personell und finanziell unter anderem mit einem Hamburger Büro überhoben hatte, aus der Krise herausgeführt werden solle.
Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete, habe Wengenroth sich nicht an Absprachen mit der Redaktion gehalten. Obwohl die Belegschaft unter der Bedingung, dass es keine weiteren Kuendigungen geben duerfe, auf Teile ihres Gehaltes verzichtet hatte, wurden jetzt die Volontäre nicht wie versprochen übernommen.
Wie der Kress-Report selbst meldet, verbleiben der Vize-Chefredakteur und die vier weiteren Ressortleiter auf ihren Posten. Den Machtkampf mit Redondo-Vega hat Wengenroth also gewonnen. Vielleicht ist das aber nur ein Pyrrhussieg, und Redondo-Vega hat das sinkende Kress-Schiff, das ohne einen großen Medienkonzern im Hintergrund dasteht, noch rechtzeitig verlassen.
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Zuletzt bearbeitet 03.12.2001 17:09 Uhr