Das Timing stimmt: Erst kritisierten mehere ZDF-Korrespondenten die mangelnde Wertschätzung der Auslandsberichterstattung durch ihren Arbeitgeber, zuletzt vereinbarten die Ministerpräsidenten der Länder eine zeitliche Einschränkungen der öffentlich-rechtlichen Mediatheken.

Auf den ersten Blick haben beide Ereignisse nicht viel miteinander zu tun. Doch hier, meine Damen und Herren, kommt die alles umfassende Antwort aus Mainz: Die ZDF-Geothek. Bei dem neuen Videoportal handelt es sich um eine thematische Erweiterung der bekannten Mediathek. Laut Ankündigung soll sie einen "neuen, spielerischen Zugang zu Länderinformationen und zur Auslandsberichterstattung des ZDF" bieten.

Gleich beim Aufruf der diesmal nicht als Popup erreichbaren Geothek sieht man eine per Flash animierte, zunächst europazentrierte Weltkarte, auf der sich anhand von Markierungen historische und aktuelle Filmberichte benutzerfreundlich lokalisieren lassen - sozusagen das Korrespondenten-Imperium des ZDF.

Dazu dekretierte Chefredakteur Nikolaus Brender in einer Pressemitteilung: "Die Auslandsberichterstattung ist eine der Stärken des ZDF." Wer außer den eigenen Auslandskorrespondenten wagte das noch zu bezweifeln?