42.000 Digital-Abonnenten gegen die Print-Verluste beim "Spiegel"
Artikel
| 01.08.2013
Alle führenden Zeitungs- und Zeitschriftenverlage veröffentlichen inzwischen auch digitale Versionen ihrer Printprodukte. Dort, so behauptet nicht nur Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner gerne, liege die Zukunft des Verlagsjournalismus. Doch wenn es darum geht, Abo-Zahlen für Apps, E-Papers und Paywalls zu liefern, dann geben sich deutsche Verlage plötzlich sehr schmallippig.
Transparenz beim Spiegel
Umso interessanter ist es, wenn der Branchendienst PV Digest jetzt erstmals Zahlen aus dem Hause Spiegel veröffentlicht. Demnach hat Deutschlands führendes Nachrichtenmagazin 42.000 digitale Abonnenten - ein Zuwachs um mehr als 30 Prozent innerhalb der letzten zwölf Monate. Damit liegt der Spiegel in Deutschland vor Springers Bild-Zeitung, die in der Kombination mit der B.Z. laut IVW im letzten Quartal 32.847 E-Paper verkaufte. Das war allerdings noch vor der Einführung von Bild plus.
Die um einzelne Multimedia-Elemente angereicherte digitale Ausgabe des Spiegel wird über eine App, die für praktisch alle gängigen Plattformen existiert, bereits sonntags morgens ausgeliefert. Anders als Springers digitale Zeitungen gibt es den elektronischen Spiegel aber nur mit einem geringen Preisabschlag gegenüber dem Printprodukt. Das Jahres-Abo kostet 197,60 Euro gegenüber 208 Euro für das Print-Abo, die Einzelausgabe 3,99 Euro statt 4,40 für das gedruckte Heft am Kiosk. Der Einzelverkauf spielt mit 3.000 digitalen Ausgaben aber nur eine geringe Rolle. Das ist am Kiosk anders. Dort verkauft der gedruckte Spiegel etwa ein Drittel seiner Auflage.
Print baut ab
42.000 Digital-Abos - für deutsche Verhältnisse ist das gar nicht schlecht. Im laufenden Jahr rechnet der Spiegel mit immerhin fünf Millionen Euro Umsatz durch den digitalen Vertrieb. Aber reicht das? Der Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe sank im letzten Jahr von 326 auf 307 Millionen Euro, und während die digitalen Abos wachsen, baut die Print-Auflage rapide ab.
Innerhalb von zwölf Monaten verkaufte der Spiegel, je nachdem, ob man das erste oder das zweite Quartal mit demselben Vorjahres-Zeitraum vergleicht, rund 50.000 bzw. 30.000 Hefte weniger. Im vierten Quartal 2012 wurde erstmals die Marke von 900.000 Exemplaren unterschritten. Die letzte IVW-gemeldete Printauflage betrug 878.954 Exemplare (zweites Quartal 2013).
Offen bleibt, wie viele abgewanderte Print-Abonnenten statt dessen ein Digital-Abo abgeschlossen haben und wie viele Print-Abonnenten für die digitale Ausgabe nur 50 Cent Aufpreis zahlen. Aber auch ohne solche Zahlen zur digitalen Konversion steht fest, dass das Magazin den Auflagen-Einbruch der Print-Ausgabe mit seinen Digital-Abonnenten bisher nicht auffangen kann.
Transparenz beim Spiegel
Umso interessanter ist es, wenn der Branchendienst PV Digest jetzt erstmals Zahlen aus dem Hause Spiegel veröffentlicht. Demnach hat Deutschlands führendes Nachrichtenmagazin 42.000 digitale Abonnenten - ein Zuwachs um mehr als 30 Prozent innerhalb der letzten zwölf Monate. Damit liegt der Spiegel in Deutschland vor Springers Bild-Zeitung, die in der Kombination mit der B.Z. laut IVW im letzten Quartal 32.847 E-Paper verkaufte. Das war allerdings noch vor der Einführung von Bild plus.
Die um einzelne Multimedia-Elemente angereicherte digitale Ausgabe des Spiegel wird über eine App, die für praktisch alle gängigen Plattformen existiert, bereits sonntags morgens ausgeliefert. Anders als Springers digitale Zeitungen gibt es den elektronischen Spiegel aber nur mit einem geringen Preisabschlag gegenüber dem Printprodukt. Das Jahres-Abo kostet 197,60 Euro gegenüber 208 Euro für das Print-Abo, die Einzelausgabe 3,99 Euro statt 4,40 für das gedruckte Heft am Kiosk. Der Einzelverkauf spielt mit 3.000 digitalen Ausgaben aber nur eine geringe Rolle. Das ist am Kiosk anders. Dort verkauft der gedruckte Spiegel etwa ein Drittel seiner Auflage.
Print baut ab
42.000 Digital-Abos - für deutsche Verhältnisse ist das gar nicht schlecht. Im laufenden Jahr rechnet der Spiegel mit immerhin fünf Millionen Euro Umsatz durch den digitalen Vertrieb. Aber reicht das? Der Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe sank im letzten Jahr von 326 auf 307 Millionen Euro, und während die digitalen Abos wachsen, baut die Print-Auflage rapide ab.
Innerhalb von zwölf Monaten verkaufte der Spiegel, je nachdem, ob man das erste oder das zweite Quartal mit demselben Vorjahres-Zeitraum vergleicht, rund 50.000 bzw. 30.000 Hefte weniger. Im vierten Quartal 2012 wurde erstmals die Marke von 900.000 Exemplaren unterschritten. Die letzte IVW-gemeldete Printauflage betrug 878.954 Exemplare (zweites Quartal 2013).
Offen bleibt, wie viele abgewanderte Print-Abonnenten statt dessen ein Digital-Abo abgeschlossen haben und wie viele Print-Abonnenten für die digitale Ausgabe nur 50 Cent Aufpreis zahlen. Aber auch ohne solche Zahlen zur digitalen Konversion steht fest, dass das Magazin den Auflagen-Einbruch der Print-Ausgabe mit seinen Digital-Abonnenten bisher nicht auffangen kann.
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