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Äpfel und Birnen: Londoner Times hat 79.000 Digital-Abonnenten

Die neue iPad-App der Sunday Times - erst im Dezember gelauncht und von einem Evaluierungs-Service namens iMonitor netterweise prompt zur besten Magazin- und Zeitungs-App 2010 gekürt.
Screenshot: iTunes Store
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Die neue iPad-App der Sunday Times - erst im Dezember gelauncht und von einem Evaluierungs-Service namens iMonitor netterweise prompt zur besten Magazin- und Zeitungs-App 2010 gekürt.
Screenshot: iTunes Store
Acht Monate nach Errichtung einer Bezahlmauer, die anders als jene der New York Times nach außen hin völlig undurchlässig ist, verzeichnete die Londoner Times Ende Februar 2011 79.000 Abonnenten ihrer digitalen Produkte. Das teilte der zu Rupert Murdochs Medien-Imperium gehörende Verlag News International mit. Ende Oktober letzten Jahres hatten sich 50.000 Abonnenten gefunden. Laut Verlags-Chefin Rebekah Brooks ist der jüngste 60-Prozent-Anstieg ein Zeichen, "dass immer mehr Menschen bereits sind, für Qualitätsjournalismus in einer breiten Vielfalt von digitalen Formaten zu bezahlen".

Der Verlag suggeriert sogar sogar, die digitalen Abos für den Zugriff via Web-Browser, iTunes oder Amazon Kindle könnten den Auflagen-Rückgang im Printbereich abfangen. "Als Resultat dieses Anstiegs wuchs der Gesamt-Vertrieb (kombinierte Print und Digital-Auflage) der Times um 15 Prozentpunkte", heißt es in einer Pressemitteilung, die eine kombinierte Auflage von 228.000 errechnet.

Kombinierte Auflagensteigerung
Doch die Aufrechnung von digitalen und Print-Absatzzahlen erinnert an den sprichwörtlichen Vergleich von Äpfeln und Birnen. Denn Digital-Kunden müssen sich nicht so lange binden wie Print-Abonnenten. Zudem sind die digitalen Abonnements unverhältnismäßig niedriger ausgepreist als ihre gedruckten Pendants, so dass sie finanziell den Verlust an gedruckter Auflage nicht wettmachen können.

Eine Woche Web-Zugang zur Times und ihrem Schwesterblatt Sunday Times kostet nur zwei Pfund, die ersten 30 Tage sind für Neukunden sogar nur mit einem Pfund ausgepreist. Die iPad-App oder der Kindle-Bezug für einen Monat kosten jeweils 9,99 Pfund. Welche digitalen Produkte wie oft gekauft wurden, sagt der Verlag aber nicht.

So ist auch die akkumulierte Zahl von 222.000 digitalen Verkäufen seit Start der Paywall - Ende Oktober waren es 105.000 - nicht besonders aussagekräftig, enthält sie doch auch Verkäufe des Ein-Tages-Passes für ein Pfund. Um die Nachhaltigkeit des Digital-Geschäftes beurteilen zu können, müsste man wissen, wie viele langfristige Abonnements und wie viele Verlängerungen darunter sind. All dies bleibt jedoch ein Geheimnis von News International.
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